Für die elektrischen Eigenschaften 'Widerstand' und 'Kapazität' des gesamten Kabelverlaufs in Stich- und in den Gruppenkabeln vom zu verkabelnden Objekte bis (i.d.R.) zum Stellwerk existieren stellwerksabhängige Grenzwerte, deren Einhaltung durch die Wahl entsprechender Kabeltypen für die einzelnen Kabel zu gewährleisten ist. Da sich der Gesamtwiderstand (bzw. die Gesamtkapazität) des kompletten Kabelverlaufs aus der Summe der Einzelwiderstände (bzw. Einzelkapazitäten) des Stich- und der Gruppenkabel zusammensetzt, besteht die Möglichkeit, durch die Wahl einzelner Kabel mit geringem Widerstand (bzw. Kapazität) andere Kabel mit schlechteren elektrischen Eigenschaften verwenden zu können, wodurch ggf. eine Senkung der Gesamtkosten der Verkabelung erreicht werden kann.
Da eine Auswahl aus allen möglichen Kombinationen der Kabeltypen der am Kabelverlauf beteiligten Kabel nicht praktikabel ist, wurde für die Verkabelung ein vereinfachtes Vorgehen gewählt, das beim Prozess der Verkabelung zwischen 'Stichkabeln', 'Bekannten Kabeln' und 'Unbekannten Kabeln' unterscheidet:
'Bekannte Kabel' zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Aufbau und ihre elektrischen Eigenschaften bekannt sind; dies bedeutet, dass bei bekannten Kabeln die Länge, der Aderquerschnitt und der Kabelindex als Attributeinträge vorhanden sind. 'Bekannte' Gruppenkabel beinhalten immer die weitergeführten Adern mindestens eines Stichkabels. Nach Fertigstellung des Kabelübersichtsplans sind alle Kabel 'bekannte Kabel'.
Bei 'Unbekannten Kabeln' sind die elektrischen Eigenschaften (noch) nicht definiert. Lediglich die Kabellänge ist als Attributeintrag vorhanden. Nach Fertigstellung des Kabelübersichtsplans dürfen keine unbekannten Kabel mehr existieren.
Bei der Verkabelung eines Objektes wird der Kabelweg definiert durch ein (gewähltes oder erzeugtes) Stichkabel, eine beliebige Anzahl (gewählter oder erzeugter) 'unbekannter' Gruppenkabel und eine beliebige Anzahl (gewählter oder erzeugter) 'bekannter' Gruppenkabel. Während die elektrischen Eigenschaften der bekannten Gruppenkabel als konstant angenommen werden, besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Kombinationsvarianten zur Festlegung des Typs aller unbekannten Gruppenkabel und des Typs des Stichkabels zu untersuchen und letztendlich je einen Kabeltyp für die unbekannten Gruppenkabel und je einen (ggf. abweichenden) Kabeltyp für das Stichkabel festzulegen.