Kabelverlaufsvarianten

 

Bei der Durchführung der Verkabelung eines Objektes werden automatisch dessen Eigenschaften analysiert und stellwerksspezifisch ausgewertet. Diese Eigenschaften bestimmen unter anderem den Aufbau der erstellten Kabel und deren Eigenschaften.  

 

Verkabelungseigenschaften von Objekten:
 

hmtoggle_plus1Bauart

 

hmtoggle_plus1Adergruppen

 

hmtoggle_plus1Adergruppenverlaufsvarianten

 

hmtoggle_plus1Aderzahlverlaufsvariante

 

hmtoggle_plus1Beispiele

 

 

Kabelkataloge, Kabelkatalogvariante

 

Jede Adergruppe ist einer Kabelkatalogvariante (KKV) zugeordnet. Dies ermöglicht eine einfache Umsetzung projektspezifischer Vorgaben für die zu verwendenden Kabeltypen. In einer Kabelkatalogvariante (KKV) sind eine oder mehrere Kabelkatalogbezeichnungen beschrieben.

Beispiel: 'Dlk 1.013.110' (Standard-Signalkabel) oder 'Dlk 1.013.200' (PZB-Steuerkabel)

 

Die Kabelkatalogbezeichnungen sind stellwerksspezifisch über Kabelkatalogbaulteildateien (KUP_KABK.SD[D, E, F, G) den entsprechenden Kabeln zugeordnet. Die Kabelkataloge (KK) beinhalten folgende Pflichtenhefte:

 

hmtoggle_plus1Dlk ab 1998

 

hmtoggle_plus1Dlk bis 1998

 

hmtoggle_plus1DR-Typen (alt)

 

hmtoggle_plus1416 ab 2012

 

hmtoggle_plus1HOCHBAHN

 

 

Kabelindexliste

 

Für die Verkabelung der sicherungstechnischen Elemente stehen verschiedene Kabeltypen zur Auswahl, deren Eigenschaften bezüglich des Kabelaufbaus, des Reduktionsfaktors und der Betriebskapazität als sogenannter Kabelindex am eingefügten Kabel in der Zeichnung mit einer hochgestellte Zahl dargestellt werden.

 

hmtoggle_plus1Kabelindexliste einsehen

 

 

Kabelauswahlmechanismus

 

Bei der Verkabelung eines Objektes sind die Maximalwerte bezüglich Kapazität und Widerstand des gesamten Kabelverlaufs vom Objekt bis zum Stellwerk einzuhalten.

Beispiel: Signale KS, SEL ESTW L90:200 Ohm, 425 nF

 

Die elektrischen Eigenschaften für Kapazität und Widerstand des gesamten Kabelverlaufs ergeben sich aus der Summe der Eigenschaften aller den Kabelverlauf bildenden Kabel, das heißt aus den Eigenschaften des Stichkabels (sk) und aller Gruppenkabel (gk1 ... gkn), in denen das Stichkabel weitergeführt wird:

 

Widerstand: Rmax > Rsk + Rgk1 + Rgk2 + Rgk3 + ... + Rgkn
Kapazität: Kmax > Ksk + Kgk1 + Kgk2 + Kgk3 + ... + Kgkn

 

Aus diesen Beziehungen ist bereits ersichtlich, dass die Wahl der Kabelarten für SK und GK nicht eindeutig sein müssen; es wäre zum Beispiel eventuell möglich, für das SK ein 'schlechteres' Kabel zu wählen, wenn dafür für das gk2 ein 'besseres' Kabel genommen wird.

 

Der Kabelverlauf lässt sich in drei Kategorien einteilen:

Typ

Kürzel

Länge

Widerstand

Kapazität

Stichkabel

SK

bekannt

unbekannt

unbekannt

unbekannte GK

(GKUBK)

bekannt

unbekannt

unbekannt

bekannte GK

(GKBK)

bekannt

bekannt

bekannt

 

Somit ergibt sich:

Rmax > Rsk + Summe Rgkubk + Summe Rgkbk

Kmax > Ksk + Summe Kgkubk + Summe Kgkbk

 

bzw. umgeformt:

Rmax - Summe Rgkbk > Rsk + Summe Rgkubk

Kmax - Summe Kgkbk > Ksk + Summe Kgkubk

 

Da die linke Seite jeder dieser Ungleichungen konstant ist, ergibt sich eine direkte Beziehung zwischen der SK-Eigenschaft und der GKUBK:

 

const = Rsk + Summe Rgkubk

const = Ksk + Summe Kgkubk

 

Als Grundvoraussetzung wird nun noch angenommen, dass ALLE GKUBK den gleichen Kabeltyp zugewiesen bekommen; dies bedeutet, dass alle GKUBK wie

EIN Kabel behandelt werden können, dessen Länge die Summe der Längen aller GKUBK entspricht.

 

Hieraus ergibt sich, dass bei Vorgabe eines SK-Kabeltyps alle möglichen Typen der GKUBK ermittelt werden können. Das Problem ist nun die Frage, wie man anfängt, d.h. welche Kabel-Kombinationen als erstes vorgeschlagen werden.

 

Hier wird folgendermaßen vorgegangen:

Ermittlung der Summe der Widerstände und der Summe der Kapazitäten der GKBK

Ermittlung des max. Widerstandes und der max. Kapazität des zu verkabelnden Objektes

Ermittlung des Widerstandes und der Kapazität des besten zur Verfügung stehenden SK

Ermittlung aller möglichen GKUBK zum besten SK

Ermittlung aller möglichen SK zu den ermittelten GKUBK

 

Nun stehen zwei Listen (eine für GKUBK, eine für SK) aus Listen möglicher Kabeltypen bereit:

Bei der Wahl eines Typs für ein GK (bzw. SK) werden automatisch die für das SK (bzw. die GK) möglichen Kabeltypen ermittelt und dargestellt. Hierbei erfolgt eine Sortierung anhand eines in der Bauteildatei vorgegebenen Sortierschlüssels (das schlechteste, (weil billigste) Kabel zuerst). Als zusätzliche Vorgaben zur Einschränkung wählbarer Kabel sind Eintragungsmöglichkeiten für Reduktionsfaktor und Nagetierschutz vorgesehen. Diese werden, wenn sie vom Awender geändert werden, direkt als Filterbedingungen auf die aufgeführten Kabellisten angewandt.