Prozess:
•Festlegen der elektrischen Anbindung der Einzelkomponenten der Außenanlage an das Stellwerk
Voraussetzung:
•Übertragen der zu verkabelnden Elemente
Beschreibung:
Über das Modul 'Verkabelung' können für die in den Kabelübersichtsplan übertragenen Objekte Stich- und Gruppenkabel eingefügt und deren Längen bestimmt werden. Hierbei werden die im Hauptmodul angegebenen Vorgaben berücksichtigt (Stellwerksbauart, Kabelkatalog, Basis für Längenermittlung, Längenzuschläge für Stich- und Gruppenkabel.) Hilfskabel können eingefügt werden. Diese dienen zur reinen Darstellung und werden von den Evaluierungsfunktionen des Kabelübersichtsplanmoduls nicht einbezogen.
Für die elektrischen Eigenschaften 'Widerstand' und 'Kapazität' des gesamten Kabelverlaufs in den Stich- und in Gruppenkabeln vom zu verkabelnden Objekt bis (i.d.R.) zum Stellwerk existieren stellwerksabhängige Grenzwerte. Die Einhaltung dieser Grenzwerte ist durch die Wahl entsprechender Kabeltypen für die einzelnen Kabel zu gewährleisten. Da sich der Gesamtwiderstand (bzw. die Gesamtkapazität) des kompletten Kabelverlaufs aus der Summe der Einzelwiderstände (bzw. Einzelkapazitäten) des Stich- und der Gruppenkabel zusammensetzt, besteht die Möglichkeit, durch die Auswahl einzelner Kabel mit geringem Widerstand (bzw. Kapazität) andere Kabel mit schlechteren elektrischen Eigenschaften verwenden zu können. Hierdurch kann ggf. eine Senkung der Gesamtkosten der Verkabelung erreicht werden.
Da eine Auswahl aus allen möglichen Kombinationen von Kabeltypen der am Kabelverlauf beteiligten Kabel nicht praktikabel ist, wird beim Prozess der Verkabelung zwischen 'Stichkabeln', 'Bekannten Kabeln' und 'Unbekannten Kabeln' unterscheidet:
Für 'Bekannte Kabel' sind Aufbau und elektrische Eigenschaften bekannt; die Kabellänge, der Aderquerschnitt und der Kabelindex sind als Attributeinträge vorhanden. 'Bekannte' Gruppenkabel beinhalten immer die weitergeführten Adern mindestens eines Stichkabels. Nach Fertigstellung des Kabelübersichtsplans sind alle Kabel 'bekannte Kabel'.
Bei 'Unbekannten Kabeln' sind die elektrischen Eigenschaften (noch) nicht definiert. Lediglich die Kabellänge ist als Attributeintrag vorhanden. Nach Fertigstellung des Kabelübersichtsplans dürfen keine unbekannten Kabel mehr existieren.
Bei der Verkabelung eines Objektes wird der Kabelweg definiert durch ein (gewähltes oder erzeugtes) Stichkabel, eine beliebige Anzahl (gewählter oder erzeugter) 'unbekannter' Gruppenkabel und eine beliebige Anzahl (gewählter oder erzeugter) 'bekannter' Gruppenkabel. Während die elektrischen Eigenschaften der bekannten Gruppenkabel als konstant angenommen werden, besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Kombinationsvarianten zur Festlegung des Typs aller unbekannten Gruppenkabel und des Typs des Stichkabels zu untersuchen und letztendlich je einen Kabeltyp für die unbekannten Gruppenkabel und je einen (ggf. abweichenden) Kabeltyp für das Stichkabel festzulegen.
Grundlegende Informationen zum automatischen Ermitteln bzw. Festlegen der Kabeltypen sind auf der Seite Basis für die Ermittlung der Kabeltypen zu finden.
Vorgehensweise:
1.Die Funktion 'Verkabelung' zur Erstellung der Verkabelung starten.
Befehlszeile: KUP_VK
Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Kabelplanung -> Kabelübersichtsplan -> Verkabelung
oBeim erstmaligen Aufruf der Funktion in der aktuellen AutoCAD-Sitzung wird das Hauptmodul gestartet. Dies dient zur Kontrolle für den Anwender und stellt sicher, dass die für die Verkabelung von Objekten relevanten Vorgaben den aktuellen, projektspezifischen Anforderungen entsprechen.
2.Im Bereich 'Kabel einfügen' (A) kann die Option 'Stichkabel mit Adergruppen einfügen' (B) ausgewählt werden, um die in den Kabelübersichtsplan übertragenen Elemente anhand von Stichkabeln mit ihrem zugehörigen Kabelschrank zu verbinden. Die Stichkabel sind zunächst unbekannt, d.h. die elektrischen Eigenschaften wie Widerstand und Kapazität sind noch nicht zugewiesen. Die Zuweisung des Kabeltyps erfolgt in einem späteren Schritt (siehe Schritt 4), da der Verlauf der Adern bis zum Stellwerk zuvor festzulegen ist.
Zum Einfügen von Stichkabel siehe Einfügen von leeren Stichkabeln.
3.Im Bereich 'Kabel einfügen' (A) kann die Option 'Leeres Gruppenkabel einfügen' (C) ausgewählt werden, um die Kabelschränke und das Stellwerk im Kabelübersichtsplan miteinander zu verbinden. Die Gruppenkabel sind zunächst unbekannt, d.h. die elektrischen Eigenschaften wie Widerstand und Kapazität sind noch nicht zugewiesen. Die Zuweisung des Kabeltyps erfolgt in einem späteren Schritt (siehe Schritt 4), da der Verlauf der Adern bis zum Stellwerk zuvor festzulegen ist.
Zum Einfügen von Gruppenkabel siehe Einfügen von leeren Gruppenkabeln.
4.Im Bereich 'Kabel einfügen' (A) kann die Option 'Stichkabelverlauf bestimmen' (D) ausgewählt werden, um Stich- und Gruppenkabel zu dimensionieren und den Verlauf der Adern bis zum Stellwerk festzulegen, siehe hierzu Dimensionieren von Stich- und Gruppenkabeln.
5.Im Bereich 'Kabel einfügen' (A) kann die Option 'Hilfskabel einfügen' (E) ausgewählt werden, um Hilfskabel einzufügen. Dieses dient zur reinen Darstellung und wird von den auswertenden Funktionen des Kabelübersichtsplanmoduls nicht berücksichtigt. Hilfskabel können nicht weiter verkabelt werden.
Beispiele: Temporärer Merker oder das Steigkabel eines Vorsignals zu einem gemeinsam genutzten MSTT, das aufgrund von Platzmangel und in Absprache mit der Firma SIEMENS von zwei Signalen verwendet wird.
Zum Einfügen von Hilfskabeln siehe Einfügen von Hilfskabeln.