Prozess:
•Einfügen von leeren Stichkabeln
Voraussetzung:
Beschreibung:
Bei der Durchführung der Verkabelung im Kabelübersichtsplan definiert ein Stichkabel zunächst den Kabelweg von einem Objekt bis zu dessen zugehörigen Kabelschrank beziehungsweise Kabelverteiler. Der Kabelaufbau eines Stichkabels wird automatisch vorbelegt durch die Einstellungen beim Festlegen der Vorgaben im 'Kabelübersichtsplan - Hauptmodul' und das zu verkabelnde Objekt, ggf. auch durch weitere Benutzereinstellungen. Da der Verlauf der Adern bis zum Stellwerk noch nicht bekannt ist, wird dem Stichkabel noch kein Kabeltyp zugewiesen.
Vorgehensweise:
1.Die Funktion 'Verkabelung' zur Erstellung der Verkabelung starten. Eine allgemeine Übersicht zum Bereich 'Kabel einfügen' ist auf der Seite Einfügen von Kabeln zu finden.
Befehlszeile: KUP_VK
Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Kabelplanung -> Kabelübersichtsplan -> Verkabelung
2.Wurde im Bereich 'Kabel einfügen' (A) die Option 'Stichkabel mit Adergruppen einfügen' (B) ausgewählt, kann nach Betätigen der Schaltfläche 'Ausführen <' (C) der Stichkabelverlauf festgelegt werden.
3.'Zu verkabelnde Objekte wählen:'
'Objekte wählen:' - Es können ein oder mehrere zu verkabelnde Objekte im Kabelübersichtsplan ausgewählt werden, für die ein Stichkabel zum zugehörigen Kabelschrank eingefügt werden soll. Wurden mehrere Objekte ausgewählt, werden die folgenden Punkte automatisch nacheinander für jedes gewählte Objekt durchlaufen.
4.'Stichkabelende bestimmen'
'Objekt für Stichkabelende wählen:' - Es ist der zugehörige Kabelschrank, Verteiler oder Verzweiger im Kabelübersichtsplan auszuwählen, an dem das Stichkabel endet.
oExistieren für das aktuell zu verkabelnde Objekt mehrere Bauarten oder Anschaltungsvarianten, ist die zu verwendende Bauart anzugeben. Die Verkabelungseigenschaften eines Objektes können je nach Bauart oder Anschaltung unterschiedlich sein.
Beispiele: Achszählpunkt SEL, Bauart 'Zp30C' oder Bauart 'Zp30C-2'; GÜ mit unterschiedlichen Steuerungsarten
Bild: Bauart bestimmen für einen Achszählpunkt der Stellwerksbauart 'Siemens SIMIS-D'
oWird der weitere Aderverlauf durch eine Spezifikation des Objektes beeinflusst, ist diese Spezifikation anzugeben.
Bild: Busnummer bestimmen für einen Achszählpunkt der Stellwerksbauart 'SEL KS'
oLiegt das Stichkabelende nicht an einem Kabelschrank, ist das zugehörige Objekt auszuwählen.
Beispiel: Gleismagnet 500 Hz wird mit dem zugehörigen Signal verkabelt.
Bild: Stichkabel eines 500 Hz Gleismagneten
oSind dem zu verkabelnden Objekt mehrere Adergruppen zuzuordnen, die jeweils ein separates Stichkabel belegen können, wird der als Stichkabelende gewählte Kabelschrank nur für die erste Adergruppe verwendet. Nach der Bestimmung der Kabellänge für das erste Stichkabel, sind in diesem Fall das Stichkabelende und die Kabellänge für die weiteren Adergruppen ebenfalls zu bestimmen, wie in Schritt 8 beschrieben.
Beispiel: Geschwindigkeitsüberwachung mit den Adergruppen Stromversorgung ('GÜSV') und Steuerung ('GÜST')
oFindet das Programm für das zu verkabelnde Objekt in der aktuellen Stellwerksbauart keine Verkabelungsdaten, sollten zunächst die Vorgaben geprüft werden (siehe Festlegen der Vorgaben, Schritt 2 - Dropdown für die Stellwerksbauart). Sind die Einstellungen korrekt, kann ggf. für eine Ergänzung der fehlenden Daten der ProSig Support kontaktieren werden.
Bild: Meldung keine Verkabelungsdaten in aktueller Stellwerksbauart gefunden
oHandelt es sich bei dem zu verkabelnden Objekt um ein für ProSig unbekanntes Objekt, wird ein Dialog aufgeschaltet, der die benutzerdefinierte Festlegung der Kabeleigenschaften für das Objekt ermöglicht. Hier können die Belegungen entsprechend der Beschreibungen auf der Seite Basis für die Ermittlung der Kabeltypen vorgenommen werden. Die Aufschaltung des Dialoges erfolgt nur dann, wenn bei der Auswahl der zu verkabelnden Objekte genau EIN Objekt gewählt wurde und dieses Objekt ein für ProSig unbekanntes Objekt ist.
Bild: Manuelle Belegung der Verkabelungsdaten für unbekannte Objekte
oWurde beim Festlegen der Vorgaben als Basis für die Längenermittlung die Option 'Übersichtsplan' ausgewählt, erfolgt die Längenermittlung vollautomatisch. Als Grundlage für die Berechnung der Kabellänge werden die Eigenschaften 'Standort (WKS)' des Kabelschranks und 'Standort' des zu verkabelnden Objektes verwendet.
5.Das Bestimmen der Kabellänge ist abhängig von den Einstellungen, die im Hauptmodul beim Festlegen der Vorgaben im Bereich 'Basis für Längenermittlungen' vorgenommen wurden.
Für das Bestimmen der Kabellänge mit der Option 'Übersichtsplan' weiter bei Schritt 6.
Für das Bestimmen der Kabellänge mit der Option 'Lageplan (ohne Konturverfolgung)' weiter bei Schritt 7.
Wurde zum Bestimmen der Kabellänge die Option 'Lageplan (mit Konturverfolgung)' ausgewählt, erscheint folgende Ausgabe in der Befehlszeile:
'Aktuelles Objekt : <Objektbezeichnung oder Handle>'
'Kabellänge bestimmen'
'Kabel oder Startpunkt der Konturverfolgung wählen oder Leereingabe zur Eingabe der Kabellänge:' - Für die Bestimmung der Kabellänge mit der Option 'Lageplan (mit Konturverfolgung)' gibt es drei Modi:
o'Kabel...': Es kann ein vorhandenes Kabel im Kabelübersichtsplan ausgewählt werden, dessen Länge (und ggf. auch dessen Verlauf im Basisplan) für das aktuelle Kabel übernommen werden soll. Die Aktivierung des Modus erfolgt durch Auswahl eines vorhandenen Kabels.
o'... oder Startpunkt der Konturverfolgung wählen...': Die Länge des Kabels kann über Konturverfolgung des Kabelweges im Basisplan bestimmt werden. Hierzu ist bei geteiltem Ansichtsfenster zunächst das Fenster auszuwählen, in dem der Basisplan dargestellt wird. Anschließend ist der Startpunkt des Kabelverlaufs in der Zeichnung zu wählen, z.B. durch Auswahl des Endpunktes der Kabeltrasse am zu verkabelnden Objekt mit dem Objektfang 'Endpunkt'. Der Startpunkt wird mit einem magentafarbenen Kreuz markiert.
Bild: Markierter Startpunkt der Konturverfolgung
'Zielpunkt für die Konturverfolgung: >Return< für Letzten' - Es ist der Zielpunkt der Konturverfolgung für den Kabelweg zu wählen, z.B. durch Auswahl des Endpunktes der Kabeltrasse beim zugehörigen Kabelschrank mit dem Objektfang 'Endpunkt'.
Wurde der zu verwendende Zielpunkt bereits bei einer vorherigen Bestimmung eines Kabelverlaufs als Zielpunkt ausgewählt, kann dieser mit der Eingabetaste als aktueller Zielpunkt übernommen werden.
Bild: Markierter Endpunkt der Konturverfolgung
Nach Bestimmen des Anfangs- und Endpunktes läuft die Funktion mithilfe der Konturverfolgung den Kabelweg entlang. Da es sich bei der Kabeltrasse um einfache Linien, Bögen und Polylinien handelt, die keine topologischen Eigenschaften aufweisen, ist der Verlauf durch den Anwender festzulegen. Verzweigungen werden durch die Funktion mit einem magentafarbenen Kreuz gekennzeichnet, weitere mögliche Wege durch magentafarbene, gestrichelte Linien. Der weitere Verlauf des Kabels ist durch Auswahl der weiterführenden, gestrichelten Linie mit der Maus bis zum Kabelschrank zu bestimmen.
Bild: Verzweigungen am Kabelweg erfordern Benutzereingaben
'Anzahl Betonteile eingeben:' - Betonteile sind anzugeben, wenn das Kabel unter der Gleislage entlangläuft, d.h. bei Querungen unter dem Gleis. Im Bild oben sind beispielsweise zwei Betonteile anzugeben. Pro Betonteil wird ein Zuschlag von 5 Metern für die Kabellänge vorgesehen.
Sind keine Betonteile vorhanden, ist eine 0 einzugeben.
o'... oder Leereingabe zur Eingabe der Kabellänge': Bei Kenntnis der Kabellänge kann durch Betätigen der Eingabetaste in den Modus zur Eingabe der Kabellänge gewechselt werden. In diesem Modus wird nur die Länge des Kabels bestimmt, nicht dessen Verlauf in der Trasse des Basisplans.
'Kabellänge eingeben:' - Die Länge des Kabels ist als numerischer Wert einzugeben.
'Standardzuschläge zur einzugebenden Kabellänge hinzufügen (Ja/Nein) <J>' - Durch Betätigen der Eingabetaste wird der Defaultwert 'J' übernommen. Die im Hauptmodul festgelegten Werte der Zuschläge für Stich- und Gruppenkabel (siehe Festlegen der Vorgaben, Schritt 4 - Bereiche Stich- und Gruppenkabel) werden zur eingegebenen Kabellänge gerechnet. Soll die Angabe zur Kabellänge ohne Zuschläge übernommen werden, ist hier ein 'N' einzugeben und mit der Eingabetaste zu bestätigen.
6.Das Bestimmen der Kabellänge mit der Option 'Übersichtsplan' wird zurzeit nicht unterstützt.
7.Wurde zum Bestimmen der Kabellänge die Option 'Lageplan (ohne Konturverfolgung)' ausgewählt, erscheint folgende Ausgabe in der Befehlszeile:
'Aktuelles Objekt : <Objektbezeichnung oder Handle>'
'Ein Kabel oder Kabelverlauf wählen oder Leereingabe zur Eingabe der Kabellänge:'
o'Kabel...': Diese Auswahl kann vorgenommen werden analog zum Bestimmen der Kabellänge - Option 'Lageplan (mit Konturverfolgung)' - Auswahl 'Kabel'
o'... oder Kabelverlauf wählen...': Die Länge des Stichkabels kann über Auswahl der Elemente (Linien, Bögen, Polylinien, ProSig Kabelkanäle, ProSig Rohrtrassen, ProSig Erdkabeltrassen) im Kabellageplan bestimmt werden, die den Kabelverlauf beschreiben. Die Längen der gewählten Elemente werden übernommen und zusammengefasst. Bei Elementen, die aus mehreren Linien bestehen (z. B. Kabelkanäle), wird nur eine Linie berücksichtigt. Nicht zulässige Elemente werden von ProSig bei der Auswahl nicht berücksichtigt.
o'... oder Leereingabe zur Eingabe der Kabellänge': Diese Auswahl kann vorgenommen werden analog zum Bestimmen der Kabellänge - Option 'Lageplan (mit Konturverfolgung)' - Auswahl 'oder Leereingabe zur Eingabe der Kabellänge'
8.'Kabelschrank für Stichkabelende der Adergruppe 'Stromversorgung' wählen:' - Sind dem zu verkabelnden Objekt mehrere Adergruppen zuzuordnen, die jeweils ein separates Stichkabel belegen können, sind das Stichkabelende und die Kabellänge für die weiteren Adergruppen neu zu bestimmen.
Beispiel: Ein Signal in der Stellwerksbauart 'Siemens SIMIS-D' benötigt je ein separates Stichkabel für die Daten und den Stromanschluss.
Bild: Signal mit separaten Adergruppen für Daten und Strom
9.Die Bearbeitung der Eigenschaften des Stichkabels kann mit der Funktion DDATTE bzw. ATTEDIT und anschließender Auswahl des Kabels vorgenommen werden.
Bild: Eigenschaften eines Stichkabels
oDie Eigenschaft '0000ID01' (D) enthält die ID des Kabels. Diese Eigenschaft darf nicht geändert werden. Anhand der ID erkennt das Programm, welches Kabel vorliegt und nimmt entsprechend die Auswertungen bzw. Berechnungen vor.
oFür die Eigenschaft 'BEZEICHNUNG' (E) ist die Bezeichnung des Kabels anzugeben. Die Bezeichnung wird in der Zeichnung dargestellt.
oDie Eigenschaft 'KABELLÄNGE' (F) enthält die Länge des Kabels inklusive der Standardzuschläge, die vor dem Erzeugen des Kabels in den Vorgaben unter Festlegen der Vorgaben, Schritt 4 - Bereiche Stich- und Gruppenkabel eingestellt wurden. Die Kabellänge wird in der Zeichnung dargestellt.
oDie Eigenschaften 'KABELADERN' (G), 'KABELINDEX' (H) und 'Auslastung' (O) sind nach dem Erstellen des Kabels zunächst noch nicht belegt. Die Belegung erfolgt im Nachgang beim Dimensionieren von Stich- und Gruppenkabeln.
oDie Eigenschaft 'RESERVE IST [ANZAHL]' (I) enthält die Anzahl der nicht belegten Kabeladern.
oDie Eigenschaft 'Gemessene Länge [m]' (J) enthält die tatsächlich gemessene Länge des Kabels ohne die Standardzuschläge.
oDie Eigenschaft 'Längenzuschlag [%]' (K) enthält den prozentualen Längenzuschlag, der zur automatischen Berechnung der 'KABELLÄNGE' (F) auf Basis der Eigenschaft 'Gemessene Länge [m]' (J) verwendet wird. Die Belegung wird durch das Festlegen der Vorgaben, Schritt 4 - Bereiche Stich- und Gruppenkabel bestimmt.
oDie Eigenschaft 'Längenzuschlag [m]' (L) ist die Angabe des absoluten Längenzuschlags zur Berechnung der 'KABELLÄNGE' (F), der mindestens auf die Eigenschaft 'Gemessene Länge [m]' (J) aufgerechnet wird, wenn der Wert für die Berechnung mit dem 'Längenzuschlag [%]' (K) niedriger ist. Die Belegung wird durch das Festlegen der Vorgaben, Schritt 4 - Bereiche Stich- und Gruppenkabel bestimmt.
oDie Eigenschaft 'Reserve Soll [%]' (M) enthält die Anzahl der vorgesehenen Reserveadern. Die Belegung wird durch das Festlegen der Vorgaben, Schritt 4 - Bereiche Stich- und Gruppenkabel bestimmt.
oÜber die Eigenschaft 'Kabelaufbau' (N) werden die im Kabel enthaltenen Adergruppen und deren Eigenschaften auch schon bei einem unbekannten Kabel gekennzeichnet. Die Belegung entspricht der Stellwerkslogik, die durch das Festlegen der Vorgaben, Schritt 2 - Dropdown für die Stellwerksbauart eingestellt wurde. Im Kabelaufbau sind die vom zu verkabelnden Objekt benötigten Adergruppen und deren Verlaufsvarianten hinterlegt.
Diese Eigenschaft wird bei der Durchführung der Verkabelung automatisch auf Basis der hinterlegten Objekteigenschaften gefüllt. Anpassungen können im Nachgang über die Option 'Stichkabel mit Adergruppen einfügen' (B) vorgenommen werden.
Um von den Vorgaben abweichende Eigenschaften (z. B. Aderzahl) zu berücksichtigen, kann die Angabe zur Adergruppe manuell korrigiert werden.
oDie Eigenschaft 'Kabelart' (P) wird nicht verwendet.
oDie Eigenschaft 'Vorh. Kabel Ja/Nein ?' (Q) kann folgende Werte enthalten:
▪Ja - Das aktuelle Kabel ist ein physisch vorhandenes Kabel. Der Kabeltyp darf nicht vom Anwender geändert werden.
▪Nein - Das aktuelle Kabel ist ein Planungskabel. Der Kabeltyp darf vom Anwender angepasst werden.
oDie Eigenschaft 'BEISTRICH' (R) enthält das Symbol zur Darstellung der Kabelmitte. Der Beistrich wird in der Zeichnung an der Kabelmitte dargestellt.