Prozess:
Planen eines Bahnübergangs mit dem Bahnübergangseditor (Grunddaten):
•Erzeugen einer Bahnübergangsanlage
•Erzeugen von gleisbezogenen Gefahrräumen
Weitere Informationen zum Planen von Bahnübergängen sind unter folgendem Punkt zu finden:
Bahnübergänge - Abhängigkeiten und Einschaltungen
•Definieren des Bahnübergangs am Gleis (siehe Bild) laut Bahnübergangsplanung.
Bild: Bahnübergang am Gleis
Beschreibung:
Planen der Basisdaten zum Erstellen von Bahnübergängen. Einfügen von BÜ-Anlagen und definieren der gleisbezogenen Gefahrräume zu einem BÜ. Der BÜ ist in ProSig ein Punktobjekt, das auf der topologischen Kante verortet wird. Ein gleisbezogener Gefahrraum ist ein Bereichsobjekt, das entlang der topologischen Kante dargestellt wird und dessen Begrenzungspunkte die Schnittpunkte zur kreuzenden Straße darstellen.
Im PlanPro-Glossar sind die zugehörigen Objekte wie folgt formuliert:
Bahnübergang
Höhengleiche Kreuzung zwischen Eisenbahn- und anderem Landverkehr (z. B. Kfz, Fußgänger, Straßenbahn).
Die Sicherung eines Bahnübergangs (BÜ) erfolgt "technisch gesichert" oder "nichttechnisch gesichert". In jedem Fall sind Andreaskreuze anzuordnen.
Technisch gesicherte BÜ erhalten eine technische BÜ-Sicherungsanlage, bestehend aus Lichtzeichen und ggf. Schranken. Die zugehörige Innenanlage wird meist in einem separaten Schalthaus untergebracht. Gemäß Ril 815.0010 gehören auch Anrufschranken zu einer technischen Sicherung.
Nichttechnisch gesicherte BÜ erhalten straßen-/wegeseitig keine weiteren Maßnahmen. Ggf. werden für die Schienenfahrzeuge Pfeiftafeln und/oder Lf-Signale angeordnet.
Art und Umfang der BÜ-Sicherung gehen aus der Tabelle 1 in der Ril 815.0010, Abschnitt 4 hervor.
Dem Bahnübergang können mehrere Gefahrräume zugeordnet werden.
In das LST-Datenmodell wird die als separater Prozess betrachtete Bahnübergangsplanung über das Objekt BUE-Schnittstelle eingebunden.
BÜ (BUE_Anlage)
Beschreibung der baulichen Anlage des Bahnübergangs (BÜ) einschließlich der technischen Sicherung, sofern vorhanden.
Zurzeit beschränken sich die Angaben auf den im Lageplan darzustellenden Teil des BÜ. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die spezifischen BÜ-Sicherungsanlagen wie Lichtzeichen, Andreaskreuze, Schrankenantriebe, Belag im BÜ-Bereich etc. in das Modell aufgenommen. Gleiches gilt für die Einschaltstreckenberechnung sowie die Beeinflussungsberechnung.
Das Objekt wird auf den Kreuzungspunkt (in der Mitte der kreuzenden Straße) verortet; damit ergibt sich die sogenannte BÜ-Mitte gemäß Einschaltstreckenberechnung.
DB-Regelwerk:
Für die Planung von Bahnübergängen gelten folgende Regelwerke:
•815
•819.12xx
Die konkreten Bezüge zum Regelwerk werden in den einzelnen Attributen angegeben.
Bü-Gefahrraum (BUE_Gleisbezogener_Gefahrraum)
Bereichsobjekt, das den Gefahrraum eines BÜ für ein Gleis abbildet.
Die Grenzen des Bereichsobjektes liegen jeweils auf dem Schnittpunkt zwischen Gefahrraumkante und zugehörigem Gleis.
Die zugehörigen Ein- und Ausschaltelemente verweisen auf die jeweilige Grenze des Bereichsobjektes. Für jedes Gleis am BÜ ist ein solches Objekt vorzusehen. Somit hat ein BÜ immer genauso viele Instanzen von Bü-Gefahrräumen wie BÜ-Gleise. Zu einem späteren Zeitpunkt werden ggf. weitere Gefahrraum-spezifische Angaben ergänzt.
DB-Regelwerk:
•819.1210 7 (1)-(3)
(Quelle: PlanPro-Glossar)
Unterstützende Filmsequenz:
Planen_von_Bahnübergängen-Grunddaten.mp4 (4,48 MB)
Vorgehensweise:
1.Die Darstellung der Straßenlage an der Bahnübergangsanlage kann durch Linien und Bögen in der Zeichnung an ihrem tatsächlichen Standort am Gleis visualisiert werden.
2.Zum Einfügen eines neuen BÜ oder zur Bearbeitung vorhandener BÜ-Anlagen den Bahnübergangseditor starten und Registerkarte 'Erzeugen' auswählen.
oDas Einfügen eines neuen BÜ wird in Schritt 3 beschrieben.
oZur Auswahl eines vorhandenen BÜ weiter bei Schritt 4.
oZur Bearbeitung der Eigenschaften eines vorhandenen BÜ weiter bei Schritt 5.
oUm zu einem vorhandenen BÜ vorhandene BÜ-Gefahrräume anzuzeigen oder neue BÜ-Gefahrräume zu erstellen weiter bei Schritt 6.
oZum Anzeigen und Editieren der Eigenschaften eines BÜ-Gefahrraums weiter bei Schritt 8.
oZum Löschen eines BÜ weiter bei Schritt 9.
oZum Zoomen eines BÜ in der Zeichnung weiter bei Schritt 10.
oZum Löschen eines BÜ-Gefahrraums weiter bei Schritt 11.
Befehlszeile: PRS_BUE
Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Planungsgrundlagen -> Bahnübergänge
3.Im Bereich 'BÜ-Anlage' (A) kann mit der Schaltfläche 'Neu' (B) ein neues Objekt BÜ in die Zeichnung eingefügt werden.
oBeim Einfügen ist ein Punkt auf der topologischen Kante (Layer PRS-TOPOLOGISCHE KANTE) zu wählen. In der Regel ist der Einfügepunkt die Mitte der kreuzenden Straße. Die korrekte Kilometerangabe ist aus der BÜ-Planung zu entnehmen.
oDer BÜ ist ein PSO-Punktobjekt.
oBei dem BÜ handelt es sich um ein Beschriftungsobjekt (siehe Bild unten), dessen Einfügepunkt am tatsächlichen Standort des Bahnübergangs liegt. Für eine bessere Übersichtlichkeit bei der Darstellung kann der BÜ über den Objektgrip rein visuell lokal neben die Gleislage verschoben werden.
oNach dem Erzeugen wird der BÜ neben der Gleislage dargestellt und auf dem Layer PRS-BÜ abgelegt.
oDas neu erzeugte Objekt BÜ wird mit seinen Eigenschaften in der Liste der BÜ-Anlagen im Bereich BÜ-Anlage (A) angezeigt.
4.Ein vorhandener BÜ kann im Bereich 'BÜ-Anlage' (A) über die Dropdown-Liste zur Bearbeitung ausgewählt werden.
5.Für vorhandene oder neu erzeugte BÜ können in der Liste im Bereich BÜ-Anlage (A) oder nach dem Schließen des Bahnübergangeditors über die Funktion Objekt(e) editieren die Eigenschaften editiert werden.
Befehlszeile: OE
Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Tools -> Objekt(e) editieren
Bild: Eigenschaften eines technisch gesicherten BÜ |
Bild: Eigenschaften eines nichttechnisch gesicherten BÜ |
oDie Belegung der Eigenschaft 'Örtlicher Elementbezeichner' (E, W, AL) ist laut der im Tooltip genannten Richtlinie anzugeben.
oKommen im Elementbezeichner Umlaute vor, ist er in die Eigenschaft 'Bezeichnung Besonders' (R, AG) ohne Kennbuchstaben einzutragen. (Ril 819.9001)
oFür die Eigenschaft 'Bezeichnung Außenanlage' (S, AH) wird der BÜ mit seiner tatsächlichen Station bezeichnet, die am Betonschalthaus angebracht wird: z.B BÜ km 119,012. (Ril 819.9001)
oFür die Eigenschaft 'Bezeichnung Lageplan Kurz' (U, AJ) wird der BÜ mit seiner Lage entsprechend der Stationierung bezeichnet, jedoch nur mit einer Nachkommastelle: z.B. BÜ km 119,012 -> km 119,0. (Ril 819.9001)
oFür die Eigenschaft 'Bezeichnung Lageplan Lang' (T, AI) erfolgt die Angabe entsprechend der Richtlinie 819.9001.
oFür die Eigenschaft 'Bezeichnung Tabelle' (V, AK) wird der BÜ mit Kennzahl, dem Kennbuchstaben 'U' sowie der Stationierung gemäß Lage-/Übersichtsplan, jedoch ohne Interpunktion bezeichnet, z.B. BÜ km 119,012 -> 60U119012. (Ril 819.9001)
oDie Eigenschaft 'BÜ mit GFR' (F, X, AM) ist zu aktivieren, wenn der Bahnübergang mit einer technischen Gefahrraumfreimeldeanlage (GFR) überwacht wird. Die GFR findet nur bei BÜ mit Vollschrankenabschluss (zwei Halbschranken, die gemeinsam die gesamte Straßenbreite sichern (HH) oder Vollschranke (V)) statt. (Ril 819.1210) Zur Bearbeitung von Checkboxen siehe auch Editieren und Darstellen komplexer Daten - Checkbox.
oDie Eigenschaft 'Bauart' (Y, AN) ist entsprechend des zugehörigen Tooltips mit der Angabe zur Bauart des BÜ zu belegen. (BÜ: Ril 815, Resi: Ril 413)
oDie Eigenschaft 'BÜSTRA' (G, Z, AO) ist zu aktivieren, wenn für die BÜ-Anlage eine Abhängigkeit zu einer Lichtzeichenanlage einer benachbarten Straßenkreuzung/-einmündung besteht. (Ril 815.0051)
oDie Eigenschaft 'Sicherungsart' (I, AB, AQ) gibt Aufschluss darüber, ob ein BÜ technisch gesichert bzw. nichttechnisch gesichert ist (Ril 815.0010 4 (7) Tabelle 1) Die Aufteilung ist entscheidend für die Angabe von Schaltmitteln, deckenden Signalen (über den Bahnübergangseditor, Register 'Ein-/Ausschaltungen') bzw. spezifischen Signalen (P, AF, AU) und der BÜ-Schnittstelle (Q, AE, AT). Diese Angaben werden unter dem Punkt Bahnübergänge - Abhängigkeiten und Einschaltungen näher behandelt. Die Aufteilung wird folgendermaßen vorgenommen:
Sicherungsarten für technisch gesicherte BÜ:
▪A + Lf,
▪A und Sprechverbindung,
▪Lz,
▪LzH,
▪LzH/F,
▪LzH/2F,
▪LzHH,
▪LzV,
▪Schlüsselabhängig
Sicherungsarten für nichttechnisch gesicherte BÜ:
▪P,
▪P + Lf,
▪Ü,
▪Ü + P
Bei der Angabe 'Sonstige' ist ein entsprechender Kommentar mit Erläuterungen einzufügen.
oFür die Eigenschaft 'Sicherung' (H, AA, AP) ist bei technisch gesicherten BÜ die Checkbox auf den Zustand JA, bei nicht technisch gesicherten BÜ auf NEIN zu setzen.
oDie Eigenschaft 'Technik' (K, AD, AS) gibt Auskunft über die Bauart der technischen BÜ-Sicherung.
▪Bei technischer Sicherung ist die entsprechende Bauart der Technik aus der Dropdown-Liste auszuwählen. (Festlegung projektbezogen, nicht im Regelwerk enthalten. Allgemeine Angaben unter Ril 819.1203 2)
▪Bei nichttechnischer Sicherung des BÜ ist hier der Wert 'Keine' anzugeben.
▪Bei der Angabe 'Sonstige' ist ein entsprechender Kommentar mit Erläuterungen einzufügen.
oFür die Eigenschaft 'Straße' (J, AC, AR) sind folgende Angaben zulässig (DB-Regelwerk: 'Kennwort' in der Einschaltstreckenberechnung):
▪Name der kreuzenden Straße bzw. des kreuzenden Weges.
▪Prägnante Bezeichnung des BÜ anhand der Örtlichkeit oder Umgebung, in der sich dieser befindet.
6.Zum Erzeugen oder Anzeigen der gleisbezogenen Gefahrräume zu einem BÜ ist zunächst der entsprechende BÜ im Bereich 'BÜ-Anlage' (A) auszuwählen. Zugehörige vorhandene BÜ-Gefahrräume werden im Bereich 'Gefahrraumgrenzen' (L) in der Liste 'Gleis am BÜ' (M) angezeigt.
7.Um einen neuen BÜ-Gefahrraum zu dem markierten BÜ zu erzeugen, ist im Bereich 'Gefahrraumgrenzen' (L) die Schaltfläche 'Neu' (N) zu betätigen.
oBeim Einfügen des BÜ-Gefahrraums sind als Begrenzungspunkte
▪die Schnittpunkte der kreuzenden Straße mit der topologischen Kante (Layer PRS-TOPOLOGISCHE KANTE) oder
▪zuvor an den Grenzen des BÜ-Gefahrraums eingefügte Markante Punkte
zu wählen. Beenden der Auswahl mit der Eingabetaste.
oDer neu erzeugte BÜ-Gefahrraum wird mit seiner Eigenschaft 'Gleis am BÜ' in der entsprechenden Liste unter (M) angezeigt.
oDer BÜ-Gefahrraum ist ein PSO-Bereichsobjekt.
oNach dem Erzeugen wird der BÜ-Gefahrraum auf der Gleislage dargestellt und auf dem Layer PRS-BÜ-GEFAHRRAUM abgelegt.
8.Nach dem Einfügen eines BÜ-Gefahrraums können nach dem Schließen des Bahnübergangeditors über die Funktion Objekt(e) editieren die Eigenschaften editiert werden.
Befehlszeile: OE
Multifunktionsleiste: ProSig -> Tools -> Objekt(e) editieren
oDie Eigenschaft 'Gleis am BÜ' (M, AV) wird beim Anlegen des BÜ-Gefahrraums automatisch mit der Angabe 'a' belegt und ist ggf. manuell anzupassen. Sie repräsentiert die Bezeichnung des BÜ-Gleises. Die Bezeichnung wird in alphabetisch aufsteigender Reihenfolge vergeben, beginnend bei 'a'. (Planungsdatum geht aus den Eingabeblättern der Einschaltstreckenberechnung hervor)
oFür die Eigenschaft 'BÜ' (AW) wird beim Erstellen des BÜ-Gefahrraums über den Bahnübergangseditor automatisch ein Verweis auf den zugehörigen BÜ eingetragen. Dieser Verweis kann folgendermaßen angepasst werden:
▪1. Möglichkeit: Über die Dropdownliste den zugehörigen BÜ auswählen.
▪2. Möglichkeit: Über Rechtsklick in das Wertefeld der Eigenschaft 'BÜ' das Kontextmenü aufschalten, den Menüpunkt 'Objekt zuordnen' auswählen, zugehöriges BÜ-Objekt in der Zeichnung auswählen und Auswahl mit der Eingabetaste bestätigen.
oDurch Aktivierung der Eigenschaft 'Verlinkung darstellen' (AX) wird die Verbindung zwischen dem BÜ-Gefahrraum und dem übergeordneten BÜ in der Zeichnung visualisiert.
9.Mit der Schaltfläche 'Löschen' (C) kann ein vorhandener BÜ, der zuvor im Bereich 'BÜ-Anlage' (A) über die Dropdown-Liste ausgewählt wurde, gelöscht werden. Die zugehörigen Objekte 'Gefahrraum' werden automatisch mit gelöscht.
10.Mit der Schaltfläche 'Zoomen' (D) kann ein über die Dropdown-Liste ausgewählter BÜ der Zeichnung markiert und gezoomt werden.
11.Mit der Schaltfläche 'Löschen' (O) kann ein vorhandener Gefahrraum, der zuvor in der Liste 'Gleis am BÜ' (M) ausgewählt wurde, gelöscht werden.