Prozess:

Editieren und Darstellen der für das Projekt relevanten technischen Informationen der Blocktechnik:
 

Festlegen von Streckenzielen

Projektieren der Blockanlagen

 

 

Voraussetzungen:
 

Planen der Signale

Festlegen der Gleisbezeichnung für Streckengleise

Planen der Gleisfreimeldung

Einfügen von Sensoren

 

Beschreibung:

 

Das Planen der Blockanlagen wird in ProSig über die logischen Objekte Blockanlage, Blockelement und Blockstrecke vorgenommen.
 
 
Im PlanPro-Glossar sind die Objekte wie folgt formuliert:

 
Blockanlage

Technische Einrichtungen für die blocktechnische Sicherung von Zugfahrten auf Streckengleisen.

Die zugehörige Bezeichnung des Streckengleises wird über das Objekt Gleisbezeichnung (Eigenschaft 'Gleis') ermittelt. Die Klammern der Gleisbezeichnung für Streckengleise sind Bestandteil der Gleisbezeichnung.

Für die Darstellung der Streckendaten für eine Blockstrecke wird über das Objekt Blockelement (Eigenschaften 'Startbetriebsstelle' bzw. 'Gegenbetriebsstelle') das Objekt Blockstrecke verwendet.

Ist Streckenblock geplant, wird einem Streckengleis eine Blockanlage zugeordnet. Bei einer zweigleisigen Strecke, bei der beide Streckengleise mit Streckenblock ausgerüstet sind, wird den beiden Streckengleisen jeweils eine eigene Blockanlage zugeordnet. Eine Blockanlage verfügt über zwei Blockelemente A und B (Blockendstellen), die entsprechend der Regelfahrrichtung zugewiesen werden. Bei eingleisigen Strecken ergibt sich der Richtungssinn A - B aus der Streckenkilometrierung. Eine Ausnahme bildet der Stichstreckenblock, dem nur ein Blockelement zugeordnet wird.

Als Zusammenfassung aller Objekte wird auch die Bezeichnung Block verwendet.

 

 
Blockelement

Element am Ende einer Blockstrecke/Blockanlage.

Ein Streckengleis, welches mit einer Blockanlage ausgerüstet ist, besitzt zwei korrespondierende Blockelemente in den benachbarten Betriebsstellen. Eine Ausnahme bildet der Stichstreckenblock, der nur ein Blockelement besitzt.

Das Blockelement verweist auch auf die zugehörige Blockstrecke, die die relevanten blocktechnischen und betrieblichen Daten der Strecke enthält. Bei zweigleisigen Strecken verweisen zwei Blockelemente auf die Blockstrecke (Eigenschaft 'Blockstrecke').

Das Blockelement verweist auf ein Signal in Form eines Streckenziels (Eigenschaft 'Virtuelles Ausfahrsignal') und auf ein Schaltmittel zur Räumungsprüfung (Eigenschaft 'Räumungsprüfung').

Wenn eine gesonderte Zugschlussmeldung verwendet wird, wird mit der Eigenschaft 'Zugschlussmeldung' auf eine entsprechende Bedieneinrichtung verwiesen.

Aus der Blockbauform (Eigenschaft 'Bauform') der jeweiligen Endstelle kann die Art der technischen Realisierung erkannt werden.

 

 
Blockstrecke

 

Speicherung der betrieblich relevanten Streckendaten einer Blockstrecke.

 

Das Objekt enthält die zwischen zwei Zugmeldestellen typischen betrieblichen Informationen (Streckendaten) zur Information. Es wird dem Blockelement der zugehörigen Blockstelle zugeordnet.

(Quelle: PlanPro-Schema)

 

Vorgehensweise:

 

1.Vor der Erstellung von Blockanlagen mit dem Blockanlageneditor sind die Ausfahrziele für den aktuellen Planungs- und Betrachtungsbereich festzulegen. In ProSig werden die Ausfahrziele (Bedienziele) als virtuelle Signale mit der betrieblichen Funktion 'ZZS (Zug-Ziel Strecke)' dargestellt.
 
EPU-Objekteinfüger starten und Objektart 'Signal - Fiktiv' auswählen. Informationen zum Einfügen und Bearbeiten fiktiver Signale sind im Prozess Signale - Fiktiv zu finden.


Befehlszeile: PRS_EPU_EINF

Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Ausrüstung LST -> EPU-Objekteinfüger


 

oFür den Nachbarbezirk werden die Ausfahrziele auf der topologischen Kante am Betrachtungsende eingefügt.
 

 

2.Nach dem Einfügen sind über die Funktion Objekt(e) editieren alle relevanten Daten einzugeben.


Befehlszeile: OE

Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Tools -> Objekt(e) editieren


 
PRS_BLOCK_Ausfahrziel_OE
Bild: Eigenschaften eines Ausfahrziels
 
 

oFür die Eigenschaft 'Örtlicher Elementbezeichner' ist als Wert die Bezeichnung des Ausfahrzieles anzugeben.
 

oFür die Eigenschaft 'Betriebliche Funktion' ist der Wert 'ZZS (Zug-Ziel Strecke)' auszuwählen.

 

3.Zum Erstellen und Editieren der Blockanlagen ist der Blockanlageneditor zu starten.


Befehlszeile: PRS_BLOCK

Multifunktionsleiste:  ProSig EPU -> Ausrüstung LST -> Streckenblock


 
 PRS_BLOCK_Blockanlage_Blockelement_ppt
 Bild: Dialog Blockanlageneditor
 

4.Das Erstellen einer Blockanlage kann über die Schaltfläche 'Neu' (C) vorgenommen werden.
 

oEs erfolgt die Aufforderung 'Gleis(e) wählen:' - Beim Erstellen ist die Gleisbezeichnung für den Gleisabschnitt auszuwählen, der zwischen den beiden Blockendstellen (Startbetriebsstelle / Gegenbetriebsstelle) liegt. Anschließend wird die gewählte Gleisbezeichnung in der Eigenschaft 'Gleis' (AG) angezeigt.
 

oAnschließend wird die Blockanlage in der Liste 'Blockanlagen' (A) angezeigt. Über die Eigenschaft 'Bezeichnung' (AF) kann ein Name für die Blockanlage festgelegt werden.
 

oDie Blockanlage ist ein logisches Objekt. Nach Markieren einer Blockanlage in der Liste (A) wird über die Schaltfläche 'Zoomen' (E) die zugehörige Gleisbezeichnung gezoomt.
 

oÜber die Schaltfläche 'Löschen' (D) kann eine vorhandene Blockanlage aus dem Projekt gelöscht werden.
 

5.Die Eigenschaften der Blockanlage können über die Schaltfläche 'Objekteditor' (F) oder nach dem Schließen des Blockanlageneditors über die Funktion Objekt(e) editieren bearbeitet werden.


Befehlszeile: OE

Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Tools -> Objekt(e) editieren


 
 PRS_BLOCK_Blockanlage_OE_ppt
 Bild: Eigenschaften einer Blockanlage
 

oFür die Eigenschaft 'Bezeichnung' (K) ist der Name für die Blockanlage einzutragen.
 

oDie Eigenschaften 'Startbetriebsstelle' (L) und 'Gegenbetriebsstelle' (M) werden zunächst nicht belegt. Zum Zuweisen der Blockelemente zu einer Blockanlage siehe auch Schritt 8 und 9. Anschließend werden die Bezeichnungen der Blockelemente in die genannten Eigenschaften übernommen.
 

oÜber die Eigenschaft 'Schaltung' (N) ist die Ausführung der Schaltung für die Übertragung der Blockinformationen anzugeben.
 

oÜber die Eigenschaft 'Schutzübertrager' (O) kann festgelegt werden, ob die Schaltung des Streckenblocks mit Schutzübertragern ausgerüstet ist.
 

oDie Eigenschaft 'Gleis' (P) wird automatisch mit der beim Erstellen der Blockanlage gewählten Gleisbezeichnung belegt.
 

6.Das Erstellen eines Blockelements kann über die Schaltfläche 'Neu' (G) vorgenommen werden.
 

oEs erfolgt die Aufforderung 'Bedienpunkt(e) wählen:' - Beim Erstellen können ein oder mehrere fiktive Signale aus Schritt 1 in der Zeichnung gewählt werden. Für jedes gewählte fiktive Signal wird ein entsprechendes Blockelement in der Liste (B) erzeugt.
 

oAnschließend werden die Blockelemente in der Liste 'Blockelemente' (B) angezeigt. Die Bezeichnung eines Blockelements wird automatisch aus der Bezeichnung des zugehörigen fiktiven Signals übernommen.
 

oDas Blockelement ist ein logisches Objekt. Nach Markieren eines Blockelements in der Liste (B) wird über die Schaltfläche 'Zoomen' (H) das zugehörige fiktive Signal gezoomt.
 

oÜber die Schaltfläche 'Löschen' (I) kann ein vorhandenes Blockelement aus dem Projekt gelöscht werden. Nach dem Löschen eines Blockelements werden die Einträge für die Start- und Gegenbetriebsstelle der Blockanlage ebenfalls gelöscht.
 

7.Die Eigenschaften des Blockelements können über die Schaltfläche 'Objekteditor' (J) oder nach dem Schließen des Blockanlageneditors über die Funktion Objekt(e) editieren bearbeitet werden.


Befehlszeile: OE

Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Tools -> Objekt(e) editieren


 

 PRS_BLOCK_Blockelement_OE_ppt
 Bild: Eigenschaften eines Blockelements
 

oDie Eigenschaften 'Bezeichnung' (Q) und 'Virtuelles Ausfahrziel' (T) werden automatisch mit der Bezeichnung des beim Erstellen gewählten fiktiven Signals belegt.
 

oÜber die Eigenschaft 'Bauform' (R) ist die technische Ausprägung der Blockbauform an den beiden Blockelementen einer Blockanlage anzugeben.
 

oDie Eigenschaft 'Räumungsprüfung' (S) wird zunächst mit dem Wert 'leer' belegt. Zum Ausführen der Räumungsprüfung siehe auch Schritt 12. Anschließend wird die Bezeichnung aus dem Schaltmittel (Eigenschaften Schalter und Beschreibung) in die genannte Eigenschaft übernommen.
 

oDie Eigenschaft 'Blockstrecke' (U) wird zunächst nicht belegt. Zum Erzeugen einer Blockstrecke zu einem Blockelement siehe auch Schritt 11.
 

8.Das Festlegen der Startbetriebsstelle einer Blockanlage kann über die Schaltfläche '<' (V) vorgenommen werden.

1.Markieren der Blockanlage in Liste (A).

2.Markieren des gewünschten Blockelements in Liste (B).

3.Über die Schaltfläche '<' (V) wird das gewählte Blockelement als Startbetriebsstelle übernommen.

PRS_BLOCK_Blockanlage_Betriebsstellen_ppt
Bild: Zuweisen von Betriebsstellen einer Blockanlage
 

9.Das Festlegen der Gegenbetriebsstelle einer Blockanlage kann über die Schaltfläche '<' (X) vorgenommen werden.

1.Markieren der Blockanlage in Liste (A).

2.Markieren des gewünschten Blockelements in Liste (B).

3.Über die Schaltfläche '<' (X) wird das gewählte Blockelement als Gegenbetriebsstelle übernommen.
 

10. Über die Schaltfläche '>' (W, Y) kann die Zuordnung der Blockelemente als Blockendstellen zu einer Blockanlage entfernt werden. Die Start- bzw. Gegenbetriebsstelle kann anschließend erneut festgelegt werden. Hierzu sind Schritt 8 bzw. Schritt 9 zu wiederholen.
 

11.Das Erzeugen einer Blockstrecke zu einem Blockelement kann über die Schaltfläche 'Blockstrecke' (Z) vorgenommen werden.
 
PRS_BLOCK_Blockelement_BlockStrRaeumPrf_ppt
Bild: Blockelemente mit zugewiesener Blockstrecke und Räumungsprüfung

oBeim Erstellen ist ein Blockelement in der Liste (B) zu markieren. Nach Betätigen der Schaltfläche 'Blockstrecke' (Z) erfolgt die Aufforderung 'Strecke wählen:' - Es ist das am Blockelement verlaufende Bereichsobjekt Strecke in der Zeichnung zu wählen. Anschließend ist ein Einfügepunkt für die Beschriftung der Blockstrecke in der Zeichnung zu wählen.

oDie Blockstrecke ist ein logisches Objekt, das über die Eigenschaft 'Blockstrecke' (AE) dem gewählten Blockelement zugewiesen wird und der Speicherung der betrieblich relevanten Streckendaten dient.

oDie Beschriftung der Blockstrecke wird auf dem Layer PRS-BLOCKSTRECKE abgelegt und gemäß Ril 819.9002 in der Zeichnung dargestellt. Hierbei wird eine Bezugslinie zum Gleis des Blockelementes bzw. des fiktiven Signals gezeichnet. Sollen bei einer zweigleisigen Strecke zwei Bezugslinien gezeichnet werden, ist beiden Blockelementen die gleiche Blockstrecke zuzuordnen. Dieses kann z. B. durch Kopieren des Wertes in das zweite Blockelement im Blockanlageneditor vorgenommen werden.
 
PRS_BLOCK_Blockstrecke_dwg
Bild: Darstellung der Beschriftung der Blockstrecke in der Zeichnung am Beispiel einer zweigleisigen Strecke
 

oÜber die Schaltfläche 'Blckstr. löschen' (AA) wird sowohl der Verweis auf die Blockstrecke als auch das verknüpfte Objekt Blockstrecke aus dem Projekt gelöscht.
 

12. Die Eigenschaften der Blockstrecke können nach Markieren des Objektes in der Eigenschaft 'Blockstrecke' über die Schaltfläche 'Objekteditor' (J) oder nach dem Schließen des Blockanlageneditors über die Funktion Objekt(e) editieren bearbeitet werden.


Befehlszeile: OE

Multifunktionsleiste: ProSig EPU -> Tools -> Objekt(e) editieren


 
 PRS_BLOCK_Blockstrecke_OE_ppt
 Bild: Eigenschaften einer Blockstrecke
 

oÜber die Eigenschaft 'Betriebsfuehrung' (AH) ist die Betriebsführung der zugehörigen Strecke (AL) anzugeben.
 

oÜber die Eigenschaft 'Bremsweg' (AI) ist der Bremsweg als Grundlage für die Dimensionierung der zugehörigen Strecke anzugeben.
 

oIn die Eigenschaft 'Entwurfsgeschwindigkeit' (AJ) ist die Entwurfsgeschwindigkeit für die Dimensionierung einzutragen.
 

oDie Eigenschaft 'benachbarte Zugmeldestelle' (AK) enthält einen Verweis auf die Örtlichkeit der nächsten Zugmeldestelle.
 

oÜber die Eigenschaft 'ID Knotenbahnhof' (AL) kann die Örtlichkeit des nächsten Knotenbahnhofs eingetragen werden. Die Eigenschaft ist nicht zu befüllen, wenn über die Eigenschaft 'benachbarte Zugmeldestelle' (AK) bereits auf einen Knotenbahnhof oder die Örtlichkeit am Streckenende verwiesen wird.
 

oDie Eigenschaft 'ID Strecke' (AM) enthält einen Verweis auf die zugeordnete Strecke.
 

oÜber die Eigenschaft 'Strecke Art' (AN) ist die rechtliche Klassifizierung der Strecke (Haupt-/Nebenbahn) anzugeben.
 

oÜber die Eigenschaft 'El. Traktion Art' (AO) ist die Art der Fahrstromversorgung anzugeben.
 

oÜber die Eigenschaft 'Zugbeeinflussung Art' (AP) ist das vorhandene oder vorgesehene Zugbeeinflussungssystem anzugeben.
 

oIn die Eigenschaft 'Zusatzinformation' (AQ) können zusätzliche Informationen zur Ausgabe im Plan eingetragen werden.

 

13.Die Räumungsprüfung kann über die Schaltfläche 'Räumungsprüfung' (AB) vorgenommen werden.

oBeim Erstellen ist ein Blockelement in der Liste (B) zu markieren. Nach Betätigen der Schaltfläche 'Räumungsprüfung' (AB) erfolgt die Aufforderung 'Freimeldeabschnitt, FMA-Komponente oder Sensor wählen:' - Es ist das entsprechende Objekt in der Zeichnung zu wählen.

oDas Schaltmittel ist ein logisches Objekt, das über die Eigenschaft 'Schalter' auf das in der Zeichnung gewählte Objekt verweist. Dieses ist für die 'Räumungsprüfung' (AD) zu befahren und freizufahren. Nähere Informationen zu Schaltmitteln sowie deren Eigenschaften sind unter Erstellen von Schaltmitteln mit dem EPU-Objekteinfüger zu finden.

oÜber die Schaltfläche 'Rmgprf. löschen' (AC) wird sowohl der Verweis auf das für die Räumungsprüfung gewählte Objekt als auch das verknüpfte Objekt Schaltmittel aus dem Projekt gelöscht.